Villa Heike
Programm
Was 2019 als unabhängiger Ausstellungsraum in der denkmalgeschützten Villa Heike begann, gestaltet sich neu: Aus Villa Heike wird Villa Heike e.V., ein gemeinnütziger Kunstverein in Berlin-Lichtenberg. Die Vereinsgründung markiert einen weiteren Schritt in der Entwicklung des Ortes - hin zu einer langfristigen Struktur, die sich der nachhaltigen Förderung zeitgenössischer Kunst und einer offenen, kritischen Kulturpraxis widmet. Ziel des Vereins ist es, bestehende Barrieren im Zugang zur zeitgenössischen Kunst abzubauen und neue Formen der Begegnung zu ermöglichen - insbesondere durch die kontinuierliche Zusammenarbeit mit lokalen Akteur:innen, Nachbarschaftsinitiativen und dem Kunstpublikum.
Aufbauend auf unserem bisherigen Fokus steht das technische Bild im Zentrum des kuratorischen Programms - verstanden als Bildform, die unsere heutige Wahrnehmung, Kommunikation und Wissensproduktion grundlegend prägt. Durch Ausstellungen und öffentliche Veranstaltungen unterstützt die Villa Heike vor allem künstlerische Praktiken, die sowohl technologische Entwicklungen als auch die Politik der Repräsentation kritisch reflektieren. Mit diesem Programm möchten wir den öffentlichen Diskurs anregen und ein tieferes Verständnis der historischen und affektiven Dimensionen der aktuellen visuellen Kultur einem breiteren Publikum vermitteln.
Wir freuen uns sehr, die erste Ausstellung in diesem neuen Rahmen zu präsentieren: Am 13. September eröffnen wir während der Berlin Art Week die Einzelausstellung Magical Rage der Berliner Künstlerin Clara Bahlsen.
Magical Rage besteht aus einer Serie fotografischer Stillleben und einer begleitenden Textarbeit. Ähnlich wie bei der Sublimierung im psychoanalytischen Sinn transformiert Clara Bahlsen in diesen Arbeiten intensive Affekte in kulturell lesbare und anerkannte Formen. Es ist das Gefühl der Wut und ihre Beherrschung bzw. Unterdrückung, die sie in präzise konstruierte Stillleben überführt und in denen die dargestellten alltägliche Objekte ein Geflecht aus künstlerischen, biografischen und kulturellen Bezügen bilden.
Die begleitenden autofiktionalen Kurztexte erzählen ausschnitthaft von familiären Dynamiken und der Erinnerung daran. Wie die fotografischen Stillleben, besitzen auch diese Texte Andeutungen und Leerstellen und lassen die Wut als ein komplexes, ambivalentes Phänomen aufscheinen.
In einer Welt, die von Polarisierung und emotionalem Kontrollverlust geprägt ist, eröffnet Magical Rage ein Spannungsfeld, das die komplexen Schichten innerer Konflikte miteinander in Beziehung setzt und Wut als rohen, widersprüchlichen Gefühlszustand in eine rätselhafte Bildsprache überführt.
Zur Eröffnung am 13. September ab 17 Uhr laden wir herzlich ein – mit der Ausstellung Magical Rage von Clara Bahlsen und einem Fest im Garten zur Feier der Gründung von Villa Heike e.V.
Clara Bahlsen studierte an der Universität der Künste Berlin und war Teil der Postgraduierten Klasse von Prof. Ute Mahler und Robert Lyons an der Ostkreuz School of Photography (Schule für Fotografie) Berlin. Ihre Arbeiten werden international gezeigt, unter anderem im Kunstverein Hannover, in der Kommunalen Galerie Berlin, bei Photo Saint-Germain, Paris, und bei IACK Kanazawa, Japan. Sie wurde mit mehreren Preisen und Stipendien ausgezeichnet, darunter ein Stipendium des Deutschen Künstlerbundes sowie der Aenne-Biermann-Preis für zeitgenössische deutsche Fotografie.
Ihre Bücher sind auf internationalen Art Book Fairs vertreten und finden sich in renommierten Sammlungen wie der Library des Museum of Modern Art, New York, und dem Instituto Moreira Salles, São Paulo.
Sie lehrte Fotografie an der Hochschule Potsdam, Deutschland sowie im MFA-Programm Photography an der University of Hartford, USA.
www.clarabahlsen.com
Archiv (Programm):
Anja Nitz, Sinta Werner: Der Streuverlust des Raumes
Marta Dourina, Frank Mädler: Es geht auch anders
Crimes of Carelessness
Marlene Bart, Johannes Post: materia prima
Das Buch im Bild
Jens Lüstraeten: Vertical Clouds
Laura Schawelka, Luise Marchand: All Beauty Must Die
Margaret Murphy: I Could Look At You All Day
Wiebke Elzel: Sabina
Cai Dongdong: Obstacles
Mark Curran: THE MARKET
Jens Lüstraeten: Sunny Side Up
Image of Thought
All Tomorrow's Ruins
Was uns verbindet
Until Further Notice
Michael Vahrenwald: Forest Floor
Tina Bara: Lange Weile
Joerg Waehner: Schau ostwärts
JavaScript is turned off.
Please enable JavaScript to view this site properly.